Berlin - Brandenburgische Schifffahrtsgesellschaft e. V.

Kajütboot Barbara II
Schiffstyp: Kajütboot
Baujahr: 1927
Bauwerft: Robert Franz, Niederlehme
Stahlrumpf, genietet, Decks- und Kajütaufbau aus Lärche und Mahagoni
Länge: 8,20 m
Breite: 1,90 m
Antriebsanlage:
alt: Breuer, 4 Zyl. 4-Takt-Benziner, 13 PS,
neu: Lombardini LDW1003 (Marinisierung durch KPM), 29 PS
Laut mündlichen Aussagen des langjährigen Eigners wurde der Rumpf 1927 als Autoboot von Robert Franz Werft in Niederlehme/Brandenburg gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg lag der Rumpf des Bootes ausgebrannt und ohne Motor, über Kopf, im Wannseehafen an Land. Das Boot wurde 1956 von einem West-Berliner Polizisten aus Steglitz gekauft und auf den Namen „Barbara II“ getauft. Der Eigner besaß davor ein kleines Motorboot aus Holz, benannt nach seiner Tochter Barbara. Der bis heute erhaltene Kajüt- und Decksaufbau aus Lärche und Mahagoni wurde von einem Bootsbauer namens Blumentritt nach alten Rissen von sog. "Vorderkajütkreuzern" von Robert Franz aus den frühen 30er Jahren im Wannseehafen angefertigt, der Innenausbau wurde in zweijähriger Arbeit selbst gemacht . Die Maschine vom Typ Breuer 4-Zylinder Benzinmotor aus der Vorkriegszeit wurde gebraucht dazugekauft und eingebaut. Die Kajütreling und anderer Beschläge wurden von Hand gelötet und verchromt.
Die „Barbara II “ fuhr bis zur Wende auf dem Wannsee, Havel und Tegeler See häufig als Regattabegleitschiff, und war als besonders schmuckes Schiffchen auch bei den Berufsschiffern bekannt und beliebt. Im Polizeisportverein wurde sie auch das „Admiralsboot“ genannt.
Text: Max Hiller